L-Thyroxin
Künstlich hergestelltes Schilddrüsenhormon Thyroxin. Der Zusatz L- weist auf die räumliche Struktur des Hormons hin, durch die es in Tablettenform gegeben werden kann. In der Leber wird daraus dann Thyroxin.
labial
Die Lippen betreffend, an den Lippen.
labil
Schwankend, instabil, schwer ins Gleichgewicht zu bringen.
Laborwerte
Ergebnisse z.B. von Blutuntersuchungen oder Gewebeproben. Laborwerte werden mit Hilfe von Farb- oder Antikörperreaktionen bestimmt.
Labrum
Lippenförmige Körperstruktur. Vor allem Gelenkpfannen haben oft die Form von Lippen. Etwa die Faserringe am Hüftgelenk (Labrum acetabulare) oder am Schultergelenk (Labrum glenoidale).
Labyrinthfistel
Unnatürlicher Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Innenohr, der durch eine Entzündung entstanden ist.
Lachgas, Stickoxydul
Farbloses, geruchloses Narkosegas. Lachgas dämpft Schmerzen sehr effektiv, führt aber nur bedingt zur Bewusstlosigkeit. Es ist das älteste Narkosegas und wird heute hauptsächlich in Kombination mit anderen Narkosegasen verwendet.
Lacktablette (Dragée)
Von einer zucker- oder kunststoffhaltigen Kruste umgebene, gepresste Arzneiform. Der Überzug schützt den in der Tablette enthaltenen Wirkstoff vor Feuchtigkeit, Licht, Schädlingen und Zerfall. Er überdeckt hässliche Farben und unangenehme Gerüche und verbessert das Schluckbarkeit sowie die Gleitfähigkeit in der Speiseröhre. Außerdem steuert er die Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoff aus der Tablette hervorgeht und kann so zum Beispiel einen magensäureempfindlichen Wirkstoff erst im Dünndarm freisetzen. Hat der Überzug eine charakteristische Färbung, schließt er Verwechslungen aus.
Lackzunge
Rotglänzende, ausgetrocknete Zunge. Die Lackzunge weist auf Vitamin-B-Mangel hin und findet sich auch bei einer Leberzirrhose.
Lageanomalien (kindliche Fehllagen)
Von der Norm abweichende, ungünstige Position des Kindes im Mutterleib. Um die Lageanomalie genauer zu definieren, orientiert sich der Arzt an dem Winkel den die Längsachse des Kindes zur Längsachse der Mutter einnimmt. Entsprechend unterscheidet er eine Längslage, eine Schräglage und eine Querlage. Bei der Längslage verlaufen die Körper von Mutter und Kind parallel. Zeigt der Kopf des Kindes nach unten, spricht der Arzt von der Schädelendlage (Kopfendlage), zeigt der Kopf nach oben von einer Steißlage (Beckenendlage). Alle weiteren Lagen sind Schräglagen.
Abgesehen von der Ausrichtung des gesamten Körpers ist entscheidend welche Stellung Kopf, Arme und Beine einnehmen. So kann das Kind in der Steißlage die Füße auf die Brust legen (reine Steißlage) oder überkreuzt nach vorne strecken (Steiß-Fußlage). Manchmal streckt es aber auch ein Bein (unvolkommene Fußlage) oder beide Beine (reine Fußlage) aus. In der Querlage wiederum ist es möglich, dass das Kind einen Arm oder eine Schulter vorstreckt und versucht, mit diesen voran den Geburtskanal zu verlassen.
Eine Lageanomalie tritt bevorzugt bei sehr kleinen oder fehlgebildeten Kindern auf, bei erhöhter Fruchtwassermenge oder wenn die Mutter ein langes bzw. enges Becken hat. Der Arzt erkennt eine Lageanomalie schon vor der Geburt. Etwa, wenn sich der Kopf des Kindes zu weit unten befindet und unterhalb des Rippenbogens gegen die Bauchdecke drückt. Ab der 36. Schwangerschaftswoche wird er versuchen, das Kind im Mutterleib zu drehen. Bleibt eine solche Wendung erfolglos, ist bei einer Quer- und Schräglage ein Kaiserschnitt nötig. Bei kleinen Kindern in Steißendlage ist eine natürliche Geburt generell möglich, jedoch besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (siehe Artikel zur Steißendlage). Kinder, die den Mutterleib in der Steißendlage verlassen, kommen häufiger mit Nervenschäden zur Welt.